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Warum CBD mit ein wenig THC besser funktioniert

Hanfprodukte erleben eine Renaissance. Schon vor Jahrhunderten wurde die Heilkraft der Pflanze entdeckt. Doch vor einigen Jahren geriet Cannabis wegen seiner berauschenden Wirkung in Verruf und wurde wegen der Nähe zur Drogenwelt verboten. Inzwischen hat die Wissenschaft mehr über die alte Kulturpflanze herausgefunden und kann zwischen den verschiedenen Bestandteilen unterscheiden. Unumstritten sind CBD und THC die prominentesten und am meisten bekannten Substanzen unter ihnen.

Während Cannabidiol (CBD) heutzutage nicht unter die Regelungen des Betäubungsgesetzes fällt, ist Tetrahydrocannabinol (THC) eine verbotene Substanz – da diese den negativen Rauschzustand auslöst. Daher sind Produkte mit CBD derzeit auf dem Markt weit verbreitet, bei denen jedoch eine Obergrenze für den THC-Gehalt gilt. Doch was ist der Unterschied zwischen diesen Cannabinoiden? Und sind Produkte mit CBD und THC gleichzeitig auch vorteilhaft? Wir haben die wichtigsten Informationen zusammengetragen.

CBD versus THC – was ist eigentlich was?

Mindestens 113 Phytocannabinoide sind nach heutigem Wissensstand in der Hanfpflanze enthalten. Die zwei bekanntesten von ihnen sind Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD), die jedoch längst nicht miteinander gleichgesetzt werden dürfen: Beide Cannabinoide haben unterschiedliche Auswirkungen auf den menschlichen Organismus. CBD hat einen deutlich besseren Ruf als THC.

Das liegt zum einen daran, dass THC eine berauschende Wirkung hat und deswegen unter das Betäubungsmittelgesetz fällt, während CBD nicht als psychoaktive Substanz angesehen wird. Dennoch kann CBD ähnliche Linderungen bei Beschwerden erreichen: unter anderem bei Schmerzen, Schlafstörungen, Depressionen und Epilepsie. Während THC direkt an Rezeptoren im Gehirn wirkt, interagiert CBD nicht eins zu eins mit ihnen, hat aber ebenfalls Auswirkungen auf die Arbeit der Rezeptoren. Es ist dieser Unterschied, der ausschlaggebend für die psychotische Wirkung von THC ist.

Auch in der rechtlichen Handhabung unterscheiden sich CBD und THC. Während CBD nicht verschreibungspflichtig ist und legal erworben werden kann, gilt für Produkte mit THC eine Obergrenze von 0,2 Prozent in der Nutzpflanze. Die Diskussion über die Legalität von CBD dauert jedoch weiter an.

CBD-Produkte: Ohne THC fehlt der Entourage-Effekt

Aufgrund der rechtlichen Situation sind daher auf dem Markt zahlreiche CBD-Produkte zu finden, die entweder den gesetzlichen Grenzwert von THC nicht überschreiten oder gar ganz auf Tetrahydrocannabinol verzichten. Doch das hat nicht immer Vorteile. Wissenschaftler sprechen beim Zusammenspiel der Hanfbestandteile von dem sogenannten Entourage-Effekt. Dieser besagt, dass CBD seine Wirkung besser entfalten kann, wenn auch andere Cannabinoide wie THC und vor allem Terpene im Produkt enthalten sind.

Auf dem Markt sind daher Isolate und Vollspektrumsprodukte zu unterscheiden. Ein Vollspektrumsöl enthält – wie der Name schon sagt – das volle Spektrum der Wirkstoffe aus der Hanfpflanze, auch THC. Bei Isolaten ist nur CBD ohne Begleitsubstanzen vorhanden.

Hinter dem Entourage-Effekt steckt eine Wechselwirkung der verschiedenen Bestandteile. Enthält ein Präparat lediglich CBD, ist dieser unmöglich. Es gibt zahlreiche Untersuchungen, die den Entourage-Effekt belegen und vor allem das Zusammenspiel von CBD und Terpene untersuchen. Doch die Wissenschaft beschäftigt sich derzeit auch aufgeregt mit Untersuchungen, welche Auswirkungen die Kombination von CBD und THC hat.

Vollspektrum oder Isolat?
Immer mehr unabhängige Studien belegen den positiven Effekt von CBD & Hanfprodukten.

Positive Effekte konnte beispielsweise bei der Verbesserung der Lebensqualität von Epileptikern nachgewiesen werden. Auch bei Schmerzen, die von der Krankheit Multiple Sklerose verursacht wird, konnten gemeinsame positive Wirkungen gefunden werden. CBD-Produkte können also mit ein wenig THC legal erworben wieder und versprechen ein bessere Wirkung aufgrund ihres Zusammenspiels.

Weitere Vorteile von CBD mit ein wenig THC

Zudem gibt es weitere Vorteile, warum ein CBD-Produkt auch etwas THC enthalten sollte. Generell wird angenommen, dass die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen durch die Kombination beider Substanzen verringert wird. Aber auch der Geschmack von CBD-Ölen mit und ohne THC unterscheidet sich deutlich. Während Produkte ohne THC meist mit Geschmacksstoffen angereichert werden, haben Präparate mit beiden Wirkstoffen oft einen typischeren Cannabisgeschmack. Dieser wird auf die weiter enthaltenen Terpene in Vollspektrumsölen zurückgeführt.

CBD kann die negativen Effekte von THC sogar abmildern

THC kann der aktuellen Forschung zufolge nicht nur die Wirkung von CBD verbessern. Auch anders herum gibt es Vorteile. Daher beschäftigen sich Wissenschaftler derzeit auch mit der Frage: Kann CBD die schlechten und unerwünschten Wirkungen von THC abschwächen? Erste Untersuchungen sagen ja.

So haben Wissenschaftler der Western University in Ontario an Ratten geforscht, um die Wirkungsmechanismen von THC und CBD zu verstehen. Sie fanden heraus, dass THC eine fehlerhafte Regulation des Botenstoffs Dopamin auslöst. CBD hingegen wirkt gegen diesen falschen Signalprozess und neutralisiert damit die von THC ausgelösten Prozesse, die auch mit Verhaltensauffälligkeiten und Angstzuständen einhergehen. Niederländische Wissenschaftler konnten ähnliche Resultate aufweisen: CBD kann neuroprotektiv wirken und den negativen Nebenwirkungen von THC entgegenwirken.

Australische Forscher fanden zudem heraus, dass CBD die Folgen von Cannabis-Missbrauch mit THC abschwächen kann. Menschen, die über längere Zeit einen hohen THC-Gehalt zu sich genommen haben, leiden oft unter Ängsten und psychoseähnlichen Zuständen. In der Studie konnte nachgewiesen werden, dass nach zehn Wochen CBD-Konsum die Angstzustände gelindert und die Konzentrationsfähigkeit gesteigert werden konnten.

Jedoch gibt es auch Studien, die zeigen, dass CBD in hohen Dosen ebenfalls eine geringe psychoaktive Wirkung haben kann. Zudem kann CBD in geringer Dosis bei gleichzeitiger hoher THC-Dosis dessen Wirkung auch verstärken.

Die Forschung hierzu steckt noch in den Kinderschuhen. Doch Experten sehen darin ein großes Potenzial im Zusammenspiel von CBD und THC – um auch ein Therapeutikum gegen Suchtkrankheiten durch THC zu finden. Dennoch ist sich die Wissenschaft einig: Die Wechselwirkung von CBD und THC ist komplexer als bisher gedacht und es braucht weitere Studien, um dieser besser auf den Grund zu gehen.

Die Kehrseite: Es gibt auch Gründe, um auf THC zu verzichten

Doch auch in dieser Thematik hat die Medaille immer zwei Seiten. So gibt es auch gute Gründe, warum CBD ohne THC konsumiert werden sollte. Das betrifft einerseits Menschen, die sehr sensibel auf THC reagieren und schon bei kleinsten Mengen sich unwohl, müde oder niedergeschlagen fühlen. Andere Menschen leiden unter Durchfall. Wenn dieser auf das THC zurückzuführen ist, sollte besser ein CBD-Isolat gewählt werden, um diese Wirkungen zu vermeiden.

Auch bestimmten Berufsgruppen kann aufgrund der rechtlichen Situation ein THC-Gehalt im Präparat zum Verhängnis werden. Das betrifft beispielsweise Polizisten oder Sportler, die sich regelmäßig einem Drogentest unterziehen müssen. Werden hier THC-Spuren auch von einem legalen Produkt aufgrund der Wertobergrenze nachgewiesen, kommen diese Personen dennoch erst einmal in Erklärungsnot.

Ein weiterer Grund, der für CBD-Isolate spricht, ist der Kostenfaktor. Vollspektrumsöle sind meist teurer als Produkte ohne weitere Bestandteile.

Zusammenfassung

Eine Symbiose der beiden Cannabinoiden CBD (nicht psychoaktiv) und THC (psychoaktiv) kann von Vorteil sein. Obwohl Letzteres unter das Betäubungsmittelgesetz fällt, sind durch eine Obergrenze jedoch CBD-Präparate mit weniger als 0,2 Prozent THC in der Nutzhanfpflanze legal, die zahlreiche Vorteile mit sich bringen: durch den Entourage-Effekt kann CBD effektiver wirken. Wissenschaftler beschäftigen sich zudem in Studien mit weiteren positiven Effekten, ob und wie CBD beispielsweise die negativen Wirkungen von THC verhindern kann.

Quellen und weiterführende Links

Artikelbild: twenty20photos / Envato

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