Leben Veganer länger als Nicht-Veganer?
Veganismus ist mittlerweile eine weit verbreitete Ernährungsweise, die von vielen aufgrund ihrer gesundheitlichen Vorteile und ihres positiven Einflusses auf Umwelt und Tierschutz beworben wird. Aber kann es tatsächlich sein, dass diese grüne Lebensweise auch unser Leben verlängert? Es fragen sich viele Menschen, ob alternative Ernährungsweisen wie die vegane Ernährung zu einem längeren und gesünderen Leben beitragen kann. Vielleicht hast du ja sogar auch schon von der Behauptung gehört, dass Veganer eine längere Lebenserwartung haben als „Allesfresser“ haben sollen?
Die vegane Ernährung wird allgemein mit einer Reihe von gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht. Darunter fällt beispielsweise ein geringeres Risiko für Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes, bestimmte Krebsarten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Die Auswirkungen auf die Lebenserwartung, egal ob Veganer oder Nicht-Veganer, können sich jedoch viel differenzierter gestalten. So soll dieser Artikel einen genaueren Blick darauf werfen, wie Veganer sich von Nicht-Veganern unterscheiden und welche Gesundheitsvorteile wirklich hinter der pflanzlichen Kost verborgen liegen.
Was ist Veganismus?
Veganismus ist eine Lebensweise, bei der der Verzehr und die Nutzung von tierischen Produkten vermieden wird. Hierzu zählen zum Beispiel Fleisch, Milchprodukte, Eier, Honig und sogar Leder oder Wolle. Menschen können sich aus unterschiedlichen Gründen für den Veganismus entscheiden, sei es aus ethischen, gesundheitlichen oder ökologischen Beweggründen.
Die ethische Motivation bezieht sich meist auf den Tierschutz und die Ablehnung von Tierleid und Ausbeutung. Die ökologischen Gründe beruhen auf dem hohen Ressourcenverbrauch und der Umweltbelastung, die durch die Tierhaltung entstehen. Zudem wählen einige Menschen eine vegane Ernährung, um ihre eigene Gesundheit zu verbessern oder aufrechtzuerhalten.
Veganismus hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen und es gibt mittlerweile eine große Vielfalt an pflanzlichen Alternativen für Lebensmittel und Produkte, die traditionell tierische Bestandteile enthalten.
Was sagt die Forschung zur Lebenserwartung von Veganern?
Veganismus ist seit einigen Jahren immer mehr im Trend und wie bereits erwähnt, sollen sich immer mehr Menschen für diesen Lebensstil aus ethischen und ökologischen oder gesundheitlichen Gründen entscheiden. Eine Frage, die oft im Zusammenhang mit dieser Ernährungsweise aufkommt, ist, ob Veganer tatsächlich länger leben als Nicht-Veganer.
Studien zum Thema haben gezeigt, dass eine pflanzliche Ernährung zahlreiche gesundheitliche Vorteile bieten kann, wie eine verringerte Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2 und bestimmte Krebsarten. Eine im Jahr 2016 veröffentlichte Studie der Oxford-Universität legt ebenfalls nahe, dass die Lebenserwartung von Veganern höher ist als die von Fleischessern.
Dennoch gibt es noch keinen klaren Konsens darüber, ob Veganismus tatsächlich eine direkte Auswirkung auf die Lebensdauer hat. Eine ausgewogene vegane Ernährung kann zwar unbestreitbare Vorteile für die Gesundheit bieten, es ist jedoch wichtig zu beachten, dass auch andere Faktoren wie Bewegung, Lebensstil und genetische Veranlagungen eine wichtige Rolle bei der Lebensdauer spielen. Letztendlich bedarf es noch weiterer umfassender Studien zum Thema, um definitiv festzustellen, inwieweit Veganismus die Lebenserwartung beeinflussen kann. Daher ist eine umfangreichere Forschung ausschließlich zur veganen Ernährung erforderlich, bevor eindeutige Schlussfolgerungen gezogen werden können.
In den meisten Studien werden Vegetarier und Veganer in einer Gruppe zusammengefasst, was es schwierig gestalten kann, die genauen Auswirkungen der jeweiligen Ernährungsweise auf die Lebenserwartung einer Person zu bestimmen.
Warum sollen Veganer länger leben als Nicht-Veganer?
Einer der Hauptgründe, warum manche Veganer länger leben als Nicht-Veganer sollen, ist die Tatsache, dass sie sich für eine Ernährungsweise entscheiden, die reich an Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien ist, während gleichzeitig der Verzehr von gesättigten Fetten und Hormonen, die in tierischen Produkten enthalten sind, vermieden wird. Indem sie sich auf pflanzliche Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Nüsse und Vollkornprodukte konzentrieren, können Veganer das Risiko von Krankheiten wie Herzproblemen, Diabetes und Krebs reduzieren.
Darüber hinaus hat der Verzicht auf Fleisch und Milchprodukte oft einen positiven Einfluss auf die Verdauung und den Stoffwechsel, was zu einem gesünderen Körpergewicht und einem geringeren Risiko von Fettleibigkeit führt. Schließlich kann auch die Nachhaltigkeit der veganen Ernährung eine Rolle spielen: Veganer können dazu beitragen, den Klimawandel und die Umweltverschmutzung einzudämmen, indem sie nicht zu tierischen Produkten greifen, deren Herstellung enorme Mengen an Wasser und Energie benötigt. Insgesamt kann ein solcher Lebensstil eine bessere Gesundheit unterstützen und ein höheres Wohlbefinden kreieren, was letztlich zu einer längeren und erfüllten Lebensspanne beitragen kann.
Zudem sollen Veganer tendenziell einen gesünderen Lebensstil haben. Als Gruppe neigen Veganer somit im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung eher zu einem gesundheitsbewussten Lebensstil. Manche Untersuchungen deuten zum Beispiel darauf hin, dass Veganer seltener rauchen oder Alkohol trinken. Sie scheinen auch eher ein gesundes Gewicht zu haben und weisen somit eher einen normalen Body-Mass-Index (BMI) vor. Außerdem ging aus Studien hervor, dass Veganer öfter und regelmäßiger Sport treiben und übermäßig verarbeitete Junkfoods vermeiden als Nicht-Veganer. Experten glauben, dass dieses gesteigerte Gesundheitsbewusstsein eine Erklärung dafür sein könnte, warum einige Veganer länger leben als Nicht-Veganer
Viele Experten glauben, dass das gesteigerte Gesundheitsbewusstsein eine Erklärung dafür sein könnte, warum einige Veganer länger leben sollen als Nicht-Veganer.
Leben nun alle Veganer länger als Nicht-Veganer?
Es ist wichtig zu bedenken, dass nicht alle veganen Ernährungsweisen reich an Nährstoffen sein müssen. Manche Veganer können sogar stark von zuckerhaltigen und verarbeiteten Lebensmitteln abhängig sein – was sich negativ auf die Langlebigkeit auswirken könnte. So gibt es die Annahme, dass Studien, die pflanzliche Ernährung nach dem Verhältnis zwischen verarbeiteten und nahrhaften Lebensmitteln bewerten, nahe legen, dass nur eine robuste, gut geplante pflanzliche Ernährung mit einer längeren Lebensspanne und einem geringeren Krankheitsrisiko verbunden sein soll.
Hierbei kann eine gesunde vegane Ernährung in der Regel als eine solche definiert werden, die reich an wenig verarbeiteten, pflanzlichen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen ist und nur wenige verarbeitete Junkfoods enthält.
Eine schlecht geplante vegane Ernährung kann sich stark auf Süßigkeiten, verarbeitete Produkte und andere Lebensmittel stützen, die zwar technisch gesehen vegan sind, aber kaum Nährstoffe enthalten.
Zusammenfassung
Die vegane Ernährung kann viele gesundheitliche Vorteile mit sich bringen, darunter ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes und Krebs. Sie kann zudem auch bei der Gewichtskontrolle helfen und die Bemühungen um Nachhaltigkeit können ein größeres Wohlbefinden schaffen. Trotzdem kann die Forschung nicht mit allgemeiner Gültigkeit sagen, dass Veganer generell länger leben als Nicht-Veganer.