Keimphobie: Symptome, Behandlung und mehr
Was ist eine Keimphobie?
Die Keimphobie, oder auch Mysophobie genannt, ist eine Form der Phobie, bei der eine irrationale Angst vor Keimen und Kontamination besteht. Sie ist gekennzeichnet durch eine starke Angst vor dem Risiko, durch unsichtbare Mikroorganismen kontaminiert zu werden, was zu exzessivem Händewaschen, zwanghaften Reinigungsgewohnheiten und dem Vermeiden möglicher Kontaminationsquellen führen kann.
Außerdem können Menschen mit einer Keimphobie Schwierigkeiten haben, in der Öffentlichkeit zu essen oder zu trinken, da sie oft glauben, dass die von anderen berührten Oberflächen Keime enthalten, die ihnen schaden könnten. In manchen Fällen kann eine Keimphobie das tägliche Leben einer Person erheblich beeinträchtigen, da einfache Aufgaben aufgrund der extremen Angst sehr schwierig werden. Deshalb ist es wichtig, Wege zu finden, diese Phobie in den Griff zu bekommen, um ein glückliches und gesundes Leben zu führen.
Die Keimphobie, auch bekannt als Mysophobie, wird oft auf das Europa des 18. Jahrhunderts zurückgeführt, als die Menschen erstmals den Zusammenhang zwischen Keimen und Krankheiten erkannten. Zu dieser Zeit vermuteten einige Ärzte, dass Krankheiten durch winzige Organismen verursacht werden, die vor der Erfindung des Mikroskops nicht sichtbar waren.
Gesunde vs. ungesunde Angst vor Keimen
Die Angst vor Keimen kann nützlich sein, wenn sie uns dazu ermutigt, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, die uns vor Ansteckungsgefahr und Krankheit schützen. Zu viel Angst ist jedoch ungesund und kontraproduktiv. Sie kann eine Angstspirale aus zwanghaftem Händewaschen, gründlichem Putzen und der Weigerung, an öffentliche Orte zu gehen, in Gang setzen.
Außerdem kann das ständige Ausschauhalten nach „keimigen“ Oberflächen oder Speicheltröpfchen die natürliche Fähigkeit unseres Körpers untergraben, eine natürliche Immunität und Widerstandskraft gegen Bakterien aufzubauen.
Eine gesunde Angst vor Keimen und ein normaler Umgang mit der Beschaffenheit unserer natürlichen Umwelt kann die Entwicklung einer Keimphobie verhindern. Vernünftige Vorsichtsmaßnahmen wie häufiges Händewaschen, die Verwendung von Desinfektionsmitteln bei Bedarf und Impfungen sollen wichtige Schritte auf dem Weg zu einem gesunden Verhältnis zu Keimen darstellen.
Keimphobie als Zwangsstörung
Die Keimphobie ist ein Begriff, der eine irrationale Angst vor Keimen und Verunreinigungen beschreibt. Wenn die Angst vor Keimen so groß wird, dass man den Kontakt mit jeder Oberfläche oder jedem Gegenstand, der Keime enthalten könnte, fürchtet, kann die Keimphobie in den Bereich der Zwangsstörungen übergehen. Zwangsstörungen können sich durch unkontrollierbare und beunruhigende Gedanken auszeichnen, die in diesem Fall zwanghafte Ängste vor Verunreinigungen und deren Folgen sein können.
Zu den Symptomen der Keimphobie im Rahmen einer Zwangsstörung können gehören: intensives Waschen, das Meiden von öffentlichen Räumen wie Geschäften oder Parks und sogar die Weigerung, alltägliche Gegenstände anzufassen. Menschen, die unter dieser Art von Zwangsstörung leiden, können erhebliche Probleme haben und mit aufdringlichen Gedanken kämpfen, die ihre täglichen Aktivitäten beeinträchtigen. Noch problematischer kann es werden, wenn sich die Betroffenen aufgrund ihrer Angst vor Ansteckung komplett isolieren. Zum Glück gibt es aber Behandlungsmethoden wie die kognitive Verhaltenstherapie und Medikamente, mit denen die Betroffenen lernen können, mit ihrer Krankheit umzugehen und ein glücklicheres Leben zu führen.
Symptome einer Keimphobie
Psychische Symptome
Eine Keimphobie kann enorme Auswirkungen auf das emotionale und psychische Wohlbefinden haben. Betroffene haben oft mit Paranoia und Angstzuständen zu kämpfen und machen sich ständig Sorgen über die Verbreitung von Keimen in ihrer Umgebung. Viele Menschen mit einer Keimphobie können auch Anzeichen von Depressionen aufweisen, da sie aufgrund ihrer starken Angst vermehrt Schuldgefühle oder Traurigkeit empfinden können.
Außerdem leiden manche unter Schlaflosigkeit oder Panikattacken, weil sie sich mit Keimen und Infektionen beschäftigen. Unbehandelt können diese Symptome die Lebensqualität stark beeinträchtigen und zu weiteren Gefühlen der Isolation oder Selbstzweifel führen. Zum Glück gibt es Hilfe für Menschen, die mit übermäßiger Angst vor Keimen und damit verbundenen psychischen Problemen zu kämpfen haben.
Verhaltenssymptome
Die Keimphobie ist ein weit verbreitetes Problem in der Gesellschaft und kann sich drastisch verschlimmern, wenn sie nicht richtig behandelt wird. Die Betroffenen können oft eine Reihe von sehr auffälligen Verhaltenssymptomen zeigen, wie z. B. übermäßiges Händewaschen oder Benutzen von Desinfektionsmitteln, Ausleben eines Putzzwanges, das Meiden öffentlicher Orte und eine erhöhte Vorsicht in der Nähe von Menschen oder Gegenständen. Diese Abneigung gegen Aktivitäten, die außerhalb ihrer selbst definierten Komfortzone liegen, können somit dazu führen, dass sie sich sehr einsam fühlen und nicht mehr am alltäglichen Treiben um sie herum teilhaben können.
Zu den weiteren Symptomen von Menschen mit einer schweren Phobie kann gehören, dass sie den Kontakt mit für sie als gefährlich bewerteten Objekten oder Situationen vermeiden, obwohl sie sich bewusst sind, dass die Interaktion rational gesehen keinen Schaden anrichten wird. Auch der bloße Gedanke an Keime kann zu extremer emotionaler Belastung führen, was die Angst vor der vermeintlichen Bedrohung durch Bakterien oder Viren nur noch verstärken soll.
Symptome bei Kindern mit einer Keimphobie
Auch bei Kindern, die Angst vor Keimen haben, können die oben genannten Symptome auftreten. Je nach Alter können zusätzliche Symptome auftreten, wie z. B.:
- Wutanfälle
- Anklammern an die Eltern
- Schlafstörungen
- Nervosität
- Minderwertigkeitskomplexe
Überzeugungen und Praktiken in Bezug auf Sauberkeit oder die Körperhygiene, denen du gerade als junger Mensch ausgesetzt wurdest, können die Entwicklung einer Keimphobie bedeutend begünstigen.
Ursprünge und Risikofaktoren für die Entwicklung einer Keimphobie
Ähnlich zu anderen Phobie-Ausprägungen kann eine Keimphobie häufig zwischen der Kindheit und dem jungen Erwachsenenalter erstmals auftreten. Hierbei wird angenommen, dass mehrere Faktoren zur Entwicklung einer Phobie beitragen. Dazu soll zum einen das Sammeln von negativen Erfahrungen in der Kindheit gehören. Zum anderen können sich viele Menschen mit einer Keimphobie an ein bestimmtes emotionales Ereignis oder sogar ein traumatisches Erlebnis erinnern, das zu solchen keimbezogenen Ängsten führte.
Zudem kann eine genetische Disposition einen Risikofaktor darstellen. Das heißt, dass das Auftreten von Phobien einen genetischen Zusammenhang haben kann. Wenn also ein enges Familienmitglied von dir an einer Phobie oder einer anderen Angststörung leidet, kann das dein Risiko erhöhen, ebenfalls an einer zu erkranken. Außerdem können bestimmte Orte, Objekte oder Situationen die Phobie-Symptomatik enorm verschlimmern. Hierzu können vor allem Körperflüssigkeiten gehören wie Speichel, Schweiß oder Schleim, aber auch Gegenstände, die oft angefasst werden, wie Türklinken oder Tastaturen. Bei den symptomauslösenden Orten sind Krankenhäuser oder Fitnessstudios ganz vorne mit dabei.
Es wird angenommen, dass bestimmte Veränderungen in der Gehirnchemie und -funktion eine Rolle bei der Entwicklung von Phobien spielen.
Diagnose einer Keimphobie
Keimphobie oder Mysophobie kann eine schwer zu diagnostizierende Störung sein. Menschen mit dieser Störung waschen sich vielleicht übermäßig die Hände, vermeiden es, öffentliche Oberflächen zu berühren, oder ergreifen andere Maßnahmen, um den Kontakt mit Keimen zu minimieren. Es kann schwierig sein, die Grenze zwischen einem normalen Bedürfnis nach Hygiene und einer krankhaften Phobie vor Keimen zu ziehen. Um Keimphobien genauer erkennen zu können und die beste Behandlung für die Betroffenen zu finden, braucht es Fachleute, die sich mit der Diagnose von psychischen Problemen auskennen. Mit der richtigen Diagnose und Behandlung können Betroffene ein gesundes Leben ohne die lähmenden Auswirkungen dieser Störung führen.
Bei einer Keimphobie ist die Angst vor Keimen so stark ausgeprägt, dass sie das tägliche Leben beeinträchtigen kann. Menschen mit dieser Angst tun möglicherweise alles, um Handlungen zu vermeiden, die zu einer Ansteckung führen könnten, wie z. B. Essen gehen in einem Imbiss oder Restaurant und entziehen sich sogar Aktivitäten wie Küssen oder Geschlechtsverkehr.
Behandlungsmöglichkeiten für Keimphobie
Zum Glück gibt es viele Behandlungsmöglichkeiten, die den Betroffenen helfen können, ihre Ängste in den Griff zu bekommen. Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) beispielsweise kann eine wirksame Methode zur Behandlung von Angststörungen darstellen, die auf irrationalen Gedanken über Schäden durch Keime oder Schmutz beruhen. Die Expositionstherapie ist eine weitere Form der Verhaltenstherapie, bei der die Betroffenen schrittweise in einer kontrollierten Umgebung mit dem Objekt ihrer Ängste konfrontiert werden. Diese Art der Therapie soll dabei Betroffenen helfen, ihre Angst zu verarbeiten und auch langfristig weniger ängstlich zu werden.
Außerdem können Ärzte unter anderem Medikamente verschreiben, wie Nahrungsergänzungsmittel, Beruhigungsmittel und Antidepressiva, um die mit der Keimphobie verbundenen Symptome zu lindern. Und schließlich können achtsamkeitsbasierte Strategien wie tiefe Atmung und progressive Muskelentspannung Erleichterung bringen, wenn es um den Umgang mit einer Angststörung geht. Insgesamt hat die Forschung gezeigt, dass die Kombination verschiedener Behandlungsmethoden zu deutlichen Ergebnissen führen kann als ein einzelner Ansatz allein.
Zusammenfassung
Die Keimphobie ist eine Störung, die durch eine extreme Angst vor Keimen und Kontamination gekennzeichnet ist. Die Diagnose dieser Störung kann schwierig sein und erfordert die Hilfe von Fachleuten, die sich mit der Diagnose von psychischen Problemen auskennen. Zum Glück gibt es für Betroffene mehrere Behandlungsmöglichkeiten, die dabei helfen können, ihre Ängste in den Griff zu bekommen, darunter die kognitive Verhaltenstherapie, Medikamente und mehrere Ansätze zur Selbsthilfe.