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Ist CBD beim Drogentest nachweisbar?

„Stop – allgemeine Verkehrskontrolle.“ Diese Worte kennen zahlreiche Autofahrer. Eine Polizeikontrolle ist kein Grund zur Panik, auch wenn das Wort „Drogentest“ dabei fällt. Doch so mancher CBD-Konsument gerät dennoch leicht ins Schwitzen und fragt sich, ob Cannabidiol auch zu einem positiven Testergebnis führen kann.

Doch nicht nur im Straßenverkehr sind Drogentest weit verbreitet. Auch verschiedene Berufsgruppen sehen sich aus Sicherheitsgründen häufig damit konfrontiert, auf Rauschmittel getestet zu werden – das betrifft beispielsweise Sportler, Lokführer, Piloten, Polizisten und Busfahrer.

Was CBD-Konsumenten wissen müssen und warum in der Regel nichts zu befürchten ist – das verraten die folgenden Zeilen.

Diese Arten von Drogentest gibt es

Generell ist zu sagen: Ein Drogentest liefert Nachweise von bestimmten Abbauprodukten von Medikamenten oder Suchtmitteln nach dem Betäubungsmittelgesetz. Doch dies kann auf unterschiedliche Weise geschehen. Daher gilt es, folgende Drogentestarten [1]Quelle: wikipedia.de zunächst einmal zu unterscheiden:

  • Urintest
  • Wischtest
  • Bluttest
  • Haarprobe

Der Urintest

Dies ist eine schnelle und effiziente Art, Drogen im Organismus nachzuweisen. Beim Urintest wird ein Teststreifen in noch warmen Urin getaucht. Schon nach wenigen Minuten zeigt sich ein Ergebnis. Der Urintest gehört zu den aussagekräftigsten und zuverlässigsten Methoden, der auch nach Tagen und Wochen Abbauprodukte nachweisen kann. Er gilt als einer der Schnelltests.

Der Urintest ist unkompliziert und nicht invasiv durchführbar und daher oft die erste Wahl. Im Urin liegen die Fremdstoffe meist in höherer Konzentration vor als im Blut. Dennoch muss ein positiver Nachweis nicht ein kürzlich zurückliegender Konsum bedeuten. Daher folgen diesem Test meist genauere Untersuchungen, sollte er positiv ausfallen.

Der Wischtest

Ein weiterer Schnelltest ist der sogenannte Drogen-Wischtest (auch Speicheltest genannt), bei dem mit einem Teststreifen Schweiß- oder Speichelproben genommen werden. Diese enthalten Antikörper, die mit potenziellen Antikörpern in der Probe reagieren und somit einen Nachweis von Drogenrückständen liefern. Dieser Test gilt als besonders schwer zu manipulieren. Im Gegensatz zum Urintest lassen sich mit einer Speichelprobe aktuellere Bezüge zum Zeitpunkt des Drogenkonsums und zum Wirkungsgrad ziehen.

Der Bluttest

Eine Blutabnahme erfolgt meist erst, wenn sich ein Verdacht aufgrund eines positiven Schnelltests verhärtet hat. Mit ihr können Substanzen im Blut nachgewiesen werden, die bis zu 48 Stunden zuvor eingenommen wurden. Generell ist ein Bluttest erst möglich, wenn ein nachvollziehbarer Verdacht oder verschiedene Vorgeschichten existieren. Blut gilt als nicht manipulierbar und erfüllt aus polizeilicher bzw. verkehrsrechtlicher Sicht alle gesetzlichen Vorgaben, die im § 24 des Straßenverkehrsrechts verankert sind.

Haarprobe

Lange zurückliegender Drogenmissbrauch kann mit der Haaranalyse nachgewiesen werden. Berühmtheit erlangte diese Methode vor allem durch Fußballtrainer Christoph Daum vor 20 Jahren, der schwor, keine Drogen genommen zu haben, jedoch durch seinen Haartest der Lüge überführt wurde. Im Haar werden verschiedene Substanzen aus dem Stoffwechsel gelagert, die noch Jahre später nachgewiesen werden können – ein Haar von 40 Zentimetern kann über die letzten drei bis vier Jahre Auskunft geben (ein Zentimeter pro Monat). Allgemein werden häufig bei der Haaranalyse lediglich die letzten sechs Monate betrachtet.

Es gibt zudem auch die Möglichkeit, Drogenkonsum an der Zahnsubstanz oder in Fingernägeln nachzuweisen. Die ist jedoch weniger Praxis auf den Straßen, sondern vielmehr Alltag in der Gerichtsmedizin.

CBD im Drogentest: Kann Cannabidiol ein positives Ergebnis liefern?

Konsumenten wissen: Cannabis ist nicht gleich Cannabis – es gibt unterschiedliche Cannabissorten mit verschieden dosierten Bestandteilen. Hinter CBD steckt das Cannabinoid Cannabidiol, das im Gegensatz zu anderen Bestandteilen der Hanfpflanze (beispielsweise THC) nicht psychoaktiv wirkt. Es wirkt indirekt auf die Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems aus, hat geringe Nebenwirkungen und verursacht keinen Rauschzustand wie Tetrahydrocannabinol. Auch fällt CBD nicht unter das Betäubungsmittelgesetz und ist somit nicht illegal.

Bei Drogentest ist es das Ziel, verbotene Stoffe nachzuweisen wie Kokain, Opiate, Heroin, Morphin oder Amphetamine. CBD gehört nicht dazu – daher wird auch nicht nach Cannabidiol gesucht. Theoretisch ist es zwar möglich, CBD im Urin nachzuweisen, doch zu einem positiven Testergebnis führt der Konsum von reinen CBD-Produkten nicht. Vielmehr sind die Tests darauf ausgerichtet, THC und seinem Hauptmetabolit 11-Nor-9-carboxy-Δ9-THC (THC-COOH) nachzuweisen.

Es gibt Erfahrungsberichte von Konsumenten mit einem positiven Test, obwohl sie lediglich CBD-Präparate zu sich genommen haben. In diesen Fällen kann eine lange und hoch dosierte Einnahme dazu geführt haben, dass sich im Urin dennoch Metaboliten nachweisen ließen [2]Quelle: Gesellschaft für Toxikologische und Forensische Chemie (PDF). Mit der weiterführenden Gas-Chromatographie- und Massenspektrometrie werden solche Tests als falsch diagnostiziert.

Achtung bei Produkten mit THC und CBD

Wer reines CBD einnimmt, ist daher auf der sicheren Seite. Anders sieht es aus, wenn Du Extrakte konsumieren willst, die auch andere Cannabinoide wie THC enthalten. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte[3]Quelle: bfarm.de schließt auch Produkte von den betäubungsmittelrechtlichen Vorschriften aus, wenn diese aus EU-zertifiziertem Hanf gefertigt sind, die einen THC-Anteil von 0,2 Prozent nicht übersteigen. Daher gibt es auch CBD-Produkte auf dem Markt, die auch eine geringe Dosierung von THC beinhalten.

Doch sorgen diese geringen, innerhalb der erlaubten Grenzwerte liegenden Mengen des Wirkstoffs THC in Vollspektrum-Produkten für einen positiven Drogentest? Dieser Frage gehen verschiedene Untersuchungen nach – bereits seit den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts werden Untersuchungen an Probanden vorgenommen. Sie zeigen, dass es zu einem positiven Drogentest kommen kann, wenn geringe Mengen von THC in den konsumierten Hanflebensmitteln vorhanden sind. Doch übersteigen die bei den Probanden gefundenen Mengen meist nicht die zugelassenen Schwellenwerte.

Wichtig ist daher, bei der Auswahl des CBD-Präparats auf die genauen Inhaltsstoffe zu achten. Anbieter mit unabhängigen Laboranalysen, die THC in ihren CBD-Ölen und Kapseln ausschließen, können für manche Berufsgruppen die beste Wahl sein.

Der Unterschied zwischen CBD und THC

CBD (Cannabidiol) und THC (Tetrahydrocannabinol) sind beide Cannabinoide, die in der Hanfpflanze vorkommen. Allerdings gibt es einige Unterschiede zwischen CBD und THC:

  • Wirkung: THC ist psychoaktiv und verursacht das „High“-Gefühl beim Konsum von Cannabis. CBD hingegen hat keine psychoaktive Wirkung und verursacht kein „High“.
  • Legalität: THC ist in vielen Ländern illegal, da es als Betäubungsmittel eingestuft wird. CBD hingegen ist in vielen Ländern legal und kann auch aus industriellen Hanfsorten gewonnen werden, die einen sehr niedrigen THC-Gehalt haben.
  • Medizinische Anwendungen: CBD wird für eine Vielzahl von medizinischen Zwecken eingesetzt, wie z.B. zur Linderung von Schmerzen, Entzündungen, Angstzuständen oder Schlafproblemen. THC findet ebenfalls medizinische Anwendung, beispielsweise bei Schmerzen, Übelkeit oder Appetitlosigkeit. Allerdings gibt es aufgrund der psychoaktiven Wirkung von THC bei der Anwendung Einschränkungen.
  • Nebenwirkungen: THC kann bei manchen Menschen unerwünschte Nebenwirkungen wie Verwirrtheit, Paranoia oder Gedächtnisverlust auslösen. CBD hat im Allgemeinen wenige bis keine Nebenwirkungen, kann aber in seltenen Fällen zu Schläfrigkeit, Übelkeit oder Appetitlosigkeit führen.

Wie werden CBD und THC im Körper abgebaut?

CBD (Cannabidiol) wird im Körper durch den Stoffwechsel abgebaut und ausgeschieden. Die genaue Art und Weise, wie CBD abgebaut wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Dosis, der Art der Verabreichung und dem individuellen Stoffwechsel des Benutzers. Eine große Rolle beim Abbau von CBD im Körper spielt die Leber, die das CBD durch Enzyme abbaut. Die Hauptenzyme, die für den Abbau von CBD verantwortlich sind, sind CYP3A4 und CYP2C19. Andere Enzyme, wie CYP1A1, CYP1A2 und CYP2D6, können ebenfalls eine Rolle spielen.

In der Regel dauert es etwa 1-2 Stunden, bis CBD vom Körper vollständig abgebaut ist. Dies kann jedoch je nach individuellem Stoffwechsel und anderen Gesundheitsfaktoren variieren. Es gilt zu bedenken, dass CBD auch in Abhängigkeit von der Art der Verabreichung unterschiedlich schnell abgebaut werden kann. Wenn CBD beispielsweise durch Inhalation oder Verdampfung eingenommen wird, gelangt es schnell in den Blutkreislauf und wird schnell metabolisiert. Wenn es jedoch oral eingenommen wird, muss es erst durch den Verdauungstrakt und die Leber passieren, bevor es in den Blutkreislauf gelangt und metabolisiert werden kann.

THC (Tetrahydrocannabinol), der psychoaktive Bestandteil von Cannabis, wird ebenfalls durch den Stoffwechsel abgebaut und ausgeschieden. Der Abbau von THC im Körper erfolgt ähnlich wie der Abbau von CBD über bestimmte Enzyme in der Leber. Ein Hauptenzym, das für den Abbau von THC verantwortlich ist, ist die Cytochrom-P450-Familie (CYP), insbesondere CYP2C9 und CYP3A4. Diese Enzyme wandeln THC in verschiedene Verbindungen um, die dann vom Körper ausgeschieden werden können.

Die Halbwertszeit von THC beträgt etwa 1-2 Tage, was bedeutet, dass es etwa 1-2 Tage dauert, bis die Hälfte des THC, das im Körper vorhanden ist, metabolisiert wird. Die vollständige Elimination von THC aus dem Körper kann jedoch je nach Dosierung und Art der Verabreichung (z.B. Rauchen, Essen von Cannabisprodukten) mehrere Tage bis Wochen dauern. THC kann im Fettgewebe gespeichert werden und daher bei regelmäßigem Gebrauch länger im Körper verbleiben. Dies kann dazu führen, dass THC bei einem Drogentest auch noch Wochen oder Monate nach dem letzten Gebrauch nachgewiesen werden kann.

Vorschriften und Ablauf von Drogentests bei Verkehrskontrollen

CBD-Konsumenten sollten zudem wissen, dass die üblichen Schnelltests der Polizei der Freiwilligkeit unterliegen. Deine Einwilligung ist notwendig. Besteht jedoch seitens der Polizei ein dringender Verdacht auf Drogenmissbrauch, wird der Test zur Pflicht. Dazu können Drogengeruch, nervöses Verhalten oder eine auffällige Fahrweise zählen. Beamte achten auch auf erweiterte Pupillen und untypische Körpersignale, die die Wahrnehmung beeinträchtigen können.

Diese Merkmale können auf einen Drogenmissbrauch hinweisen. CBD verursacht jedoch kaum solche Nebenwirkungen, es erweitert weder die Pupillen noch wird Nervosität hervorgerufen. Im Gegenteil: Cannabidiol wird eine stress- und angstreduzierende Wirkung nachgesagt. Reiner CBD-Konsum sollten Polizisten selbst bei hoher Dosierung kaum durch Körpersignale auffallen.

Ob die Verweigerung einer Urinprobe Sinn ergibt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Denn darauf kann eine Blutabnahme erzwungen werden. Ein Urintest gilt nicht als Beweismittel, ihm folgt der Bluttest, der vor Gericht als Beweismittel dient. Fällt der Test der Urinprobe negativ aus, muss der Betroffene keine Konsequenzen bei seinem Führerschein und in anderen Bereichen befürchten.

Folgt einer Verkehrskontrolle mit einem positiven Drogentest ein Bußgeldbescheid, welcher ein einmonatiges Fahrverbot beinhaltet, raten Anwälte zu einem vorsorglichen Einspruch [4]Quelle: anwalt.de. Denn oft wird übersehen, dass eine komplette Entziehung des Führerscheins folgen kann.

Zusammenfassung

CBD ist zwar theoretisch im Urin nachweisbar, doch generell fallen Drogentest wegen des reinen Konsums von Cannabidiol nicht positiv aus. Vorsicht ist jedoch bei Produkten geboten, die innerhalb des erlaubten Schwellenwerts auch THC enthalten. Vor allem Berufsgruppen sollten hier auf Extrakte achten, die garantiert frei vom Tetrahydrocannabinol sind.

Quellenangaben

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